Nicht das Wort “Sommer” produziert Vitamin D

„Im Sommer ist genug Vitamin D vorhanden.“
Kann sein, doch nicht die Jahreszeit sorgt automatisch für einen stabilen Spiegel, sondern das tatsächliche Sonne tanken – und zwar mit unbedeckter, nicht mit Sonnencreme geschützter Haut.
Auch Kleidung spielt eine große Rolle: Wer seine Haut – aus kulturellen, religiösen oder persönlichen Gründen – fast vollständig bedeckt, produziert selbst im Hochsommer kaum nennenswerte Mengen an Vitamin D.
D3 und K2: Das Duo für gesunde Knochen und Immunsystem
Vitamin D3 allein ist schon ein wichtiger Baustein für Gesundheit, Immunsystem und Knochen – aber es wirklich optimal nutzen kann der Körper, vor allem die Knochen, es nur gemeinsam mit Vitamin K2. Warum?
Offizielle Grenzwerte – und warum sie nicht ausreichen
Die schulmedizinischen Richtwerte bewegen sich oft zwischen 20–30 ng/ml (ca. 50–75 nmol/l). Diese Werte gelten als „ausreichend“. Doch zahlreiche Experten weisen darauf hin, dass dies keine Mangelvermeidung darstellt. *
Wichtig beim Arzt: Häufig lautet die Standardantwort: „Alles in Ordnung“, selbst wenn der Vitamin-D-Spiegel gerade so im unteren Normbereich liegt (z. B. 21 ng/ml von 20–30). Es empfiehlt sich, konkret nach dem Wert zu fragen oder die Ergebnisse aushändigen zu lassen, ihn auf die Werte anzusprechen oder ggf eigeninitiativ zu werden.
Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel kann oft die Ursache für häufige Infekte oder Infektionskrankheiten sein. Es ist sinnvoll, den Spiegel zu kennen und gegebenenfalls gezielt zu erhöhen – auch wenn der Arzt sagt: „Alles in Ordnung“.
Für ein stabiles Immunsystem, gesunde Knochen, eine ausgeglichene Stimmung und eine gute Abwehrkraft empfehlen viele Fachleute Spiegel von 40 -60–100 ng/ml oder 150 – 200 nmol/l. Erst in diesem Bereich entfaltet Vitamin D3 sein volles Potenzial.
800 i.E. – ein Tropfen auf den heißen Stein
In Deutschland liegt die allgemeine Empfehlung bei gerade einmal 800 internationalen Einheiten (i.E.) pro Tag. Das klingt nach einer klaren Leitlinie – reicht jedoch bei Weitem nicht aus, um bei den meisten Menschen einen optimalen Spiegel zu erreichen.
Ein Blick ins Ausland zeigt: Länder auf ähnlichem Breitengrad wie Deutschland, etwa Polen oder Frankreich, empfehlen deutlich höhere Dosierungen. Dort werden tägliche Empfehlungen von 1000 – 2000 IE und für über 65 Jährige sogar 2000 – 4000 empfohlen. Je schwerer ein Mensch umso mehr braucht er.
In den USA kann man Vitamin D im Supermarkt mit 5000 IE kaufen. Wenn das Nebenwirkungen machen würde, würden diese Firmen verklagt werden.**
Die unterschätzte Unterversorgung
Statistiken zeigen: Ein Großteil der Bevölkerung liegt weit unter den optimalen Werten. Gründe dafür sind:
- Büroarbeit, Schule und Studium in geschlossenen Räumen
- Homeoffice-Trend und digitale Freizeitgestaltung
- Sonnenschutzmittel, die UVB-Strahlen blockieren
- Kleidung, die große Teile der Haut bedeckt – auch im Sommer
- Geringere Sonneneinstrahlung in nördlichen Breitengraden
- Menschen mit dunklerer Haut brauchen auf Grund der höheren Melanin Produktion mehr Einheiten.
Nieren und Vitamin D – ein oft übersehener Faktor
Vitamin D liegt zunächst in inaktiver Form vor. Erst in der Niere wird es in die aktive Form (Calcitriol) umgewandelt. Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion können diesen Schritt nur unzureichend leisten.
Viele wissen gar nicht, dass ihre Nierenleistung eingeschränkt ist – und laufen mit einer verdeckten Unterversorgung herum, selbst wenn sie Vitamin D zuführen.
👉 Genau deshalb ist es sinnvoll, die eigenen Vitamin-D-Werte regelmäßig kontrollieren zu lassen – beim Arzt oder über Selbsttets , die schnell Ergebnisse liefern. Klick mal beim nächsten Button.
Überdosierung? In der Praxis extrem selten
Die Angst vor Überdosierung ist weit verbreitet – besonders in der Werbung wird oft suggeriert, dass Vitamin D Gefäße verkalken könnte.
Tatsächlich tritt eine toxische Wirkung nur bei extrem hohen Dosen über zigtausende i.E. über längere Zeiträume auf – und solche Mengen würden niemand freiwillig bezahlen wollen.
Wichtig: K2 schützt vor Ablagerungen in den Gefäßen. Es aktiviert Proteine wie Osteocalcin, die Calcium dorthin lenken, wo es hingehört – in die Knochen – und nicht in die Gefäße.
Täglich statt wöchentlich – entscheidend fürs Immunsystem
Viele Menschen nehmen Vitamin D in einer wöchentlichen Dosis – oft zur Prävention von Osteoporose. Das mag für die Knochen noch ausreichend sein.
Doch für das Immunsystem reicht diese Einnahme nicht: Vitamin D wirkt als täglicher Signalgeber, der eine konstante Versorgung benötigt.
Besonders in Deutschland reichen selbst im Sommer viele Menschen trotz Sonne die Vitamin-D-Spiegel nicht aus, da wir oft den Großteil des Tages in Innenräumen verbringen, Kleidung viel Haut bedeckt und Sonnenschutzmittel die UVB-Strahlen blockieren.
Vitamin D braucht Partner
Damit Vitamin D seine Wirkung entfalten kann, sind weitere Nährstoffe wichtig:
- Magnesium: Cofaktor für die Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form.
- Zink: Unterstützt die Bildung von Vitamin-D-Rezeptoren (VDR) in den Zellen.
- Calcium: Damit D3 die Knochen stärken kann, muss genügend Calcium verfügbar sein.
- B-Vitamine (B6, B12): Helfen indirekt bei hormonellen Prozessen, die Vitamin D beeinflussen.
- Omega-3-Fettsäuren: Unterstützen die Zellmembranfunktion und die Aktivität der Vitamin-D-Rezeptoren.
Ohne diese Nährstoffe kann selbst hohe Vitamin-D-Zufuhr wenig Wirkung entfalten.
K2 – das Bindeglied zwischen Calcium und Gesundheit
Vitamin K2 wird teilweise vom Körper über ein gesundes Darmmikrobiom gebildet. Leider lässt die Zusammensetzung der Darmflora bei den meisten Menschen stark zu wünschen übrig, sodass die eigene K2-Produktion oft nicht ausreicht.
Die Kombination D3 + K2 sorgt dafür, dass Calcium:
- durch D3 aus dem Darm ins Blut gelangt
- durch K2 in die Knochen und Zähne transportiert wird
- nicht in den Gefäßen abgelagert wird
Nur so können Calcium und Vitamin D3 ihre volle Wirkung entfalten – für starke Knochen, gesunde Zähne und ein funktionierendes Immunsystem.

Fazit – Zeit umzudenken
Nicht die Angst vor zu viel Vitamin D3 sollte uns beschäftigen, sondern das Bewusstsein, dass fast jeder zu wenig davon hat.
Wer Sonne gezielt nutzt, Haut regelmäßig ohne Sonnenschutz (aber kontrolliert) der Sonne aussetzt, Kleidung situativ anpasst, seine Nierenfunktion im Blick behält, Vitamin D3 täglich ergänzt, K2 berücksichtigt und den eigenen Spiegel überprüft, legt den Grundstein für Gesundheit, Vitalität und starke Knochen – weit über die offiziellen Mindestwerte hinaus.
* zum Beispiel: http://Die Folgen von Vitamin-D-Mangel: Schmerzen, Müdigkeit, Autoimmunerkrankungen – Prof. Dr. Jörg Spitz
** http://Warum Höhere Dosen Vitamin D Sinnvoll sind | Dr. med. Heinz Lüscher
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